F98.4: Stereotype Bewegungsstörungen

Def.
Willkürliche, wiederholte, stereotype, nicht funktionale und oft rhythmische Bewegungen, die nicht Teil einer anderen psychischen oder neurologischen Krankheit sind. Wenn solche Bewegungen als Symptome einer anderen Störung vorkommen, soll nur die übergreifende Störung kodiert werden. Nichtselbstbeschädigende Bewegungen sind z.B.: Körperschaukeln, Kopfschaukeln, Haarezupfen, Haaredrehen, Fingerschnipsgewohnheiten und Händeschütteln. Stereotype Selbstbeschädigungen sind z.B.: Wiederholtes Kopfanschlagen, Ins-Gesicht-Schlagen, In-die-Augen-Bohren und Beißen in Hände, Lippen oder andere Körperpartien. Alle stereotypen Bewegungsstörungen treten am häufigsten in Verbindung mit Intelligenzminderung auf; wenn dies der Fall ist, sind beide Störungen zu kodieren. Wenn das Bohren in den Augen bei einem Kind mit visueller Behinderung auftritt, soll beides kodiert werden: das Bohren in den Augen mit F98.4- und die Sehstörung mit der Kodierung der entsprechenden somatischen Störung.
Stereotypie/abnorme Gewohnheit
Inkl.
Abnorme unwillkürliche Bewegungen[R25.-]
Bewegungsstörungen organischer Ursache[G20-G25]
Daumenlutschen[F98.88]
Nägelbeißen[F98.88]
Nasebohren[F98.88]
Stereotypien als Teil einer umfassenderen psychischen Störung[F00-F95]
Ticstörungen[F95.-]
Trichotillomanie[F63.3]
Exkl.

F98.40
Ohne Selbstverletzung
F98.41
Mit Selbstverletzung
F98.49
Ohne Angabe einer Selbstverletzung